Jupiterbedeckung 15. Juli 2012

von Frank Vohla

Eine Jupiterbedeckung durch den Mond hatte ich seit 1980 nicht mehr beobachten können. Die nächste wird erst 2031 zu sehen sein. So war gutes Wetter am frühen Morgen des 15. Juli 2012 wichtig. Trotz ungünstiger Großwetterlage war die Nacht klar. Für den frühen Morgen waren jedoch Wolken angekündigt, so dass es spannend wurde. Wir - Sylvia Gerlach und ich - beobachteten visuell. Für nebenbei zu machende Fotos stand eine Fujifilm Finepix HS25 auf einem Stativ. Das ist eine relativ billige Kompaktkamera, die als Besonderheit einen 30-fachen optischen Zoom hat und damit auf eine Brennweite kommt, die zu 720 mm im Kleinbildformat äquivalent ist. Diese Fotos haben eher dokumentarischen Wert. Erschwerend wirkten sich Horizontnähe, Wolkendurchzug und später die Morgendämmerung aus. Gute Bilder sind u.a. hier zu sehen.

Erste Testaufnahmen machte ich 3:23 Uhr MESZ. Der Mond ist noch einige Bogenminuten vom Jupiter entfernt.
1/100 s; f/5,6; ISO 400

Dann zog eine Wolke durch. Eine Minute vor Beginn der Bedeckung gab die Wolke wieder den Blick frei. Die Annäherung der beiden Himmelskörper ist deutlich zu erkennen.
03:41:40 MESZ; 1/100 s; f/5,6; ISO 400

Die Sicht auf das Verschwinden des Jupiters hinter dem Mond wurde nicht durch Wolken gestört. Der Kontakt steht nun in einigen Sekunden bevor.
03:42:24 MESZ; 1/100 s; f/5,6; ISO 400

Gleich ist es soweit.
03:42:46 MESZ; 1/100 s; f/5,6; ISO 400

Der erste Kontakt ist passiert.
03:42:56 MESZ; 1/100 s; f/5,6; ISO 400

Innerhalb von zwei Minuten wird der Jupiter "geschluckt".
03:43:02 MESZ; 1/100 s; f/5,6; ISO 400

03:43:26 MESZ; 1/100 s; f/5,6; ISO 400

03:43:38 MESZ; 1/100 s; f/5,6; ISO 400

Nun ist kaum noch etwas vom Jupiter zu sehen.
03:44:04 MESZ; 1/100 s; f/5,6; ISO 400

Jupitermonde oder Artefakte? Die beiden schwachen Flecken nahe der Stelle, wo zuvor der Jupiter verschwand, könnten die Monde Kallisto (links) und Ganymed sein. Zeit und Ort passen.
03:45:36 MESZ; 1/2 s; f/5,6; ISO 400

Während Jupiter hinter dem Mond stand, erhob sich Venus über die Dächer. Vor Austritt zog es wieder zu.

Um 4:17 Uhr öffneten sich die Wolken wieder. Visuell wurde am Mondrand ein Lichtpunkt sichtbar. Es war noch nicht der Jupiter, sondern Mond Io. Wenig später bildete sich ein heller Fleck. Der dritte Kontakt war vorbei und der Mond gab allmählich die Sicht auf den Riesenplaneten wieder frei.
04:18:02 MESZ; 1/30 s; f/5,6; ISO 200

04:18:16 MESZ; 1/25 s; f/5,6; ISO 200

04:18:28 MESZ; 1/25 s; f/5,6; ISO 200

Die voranschreitende Morgendämmerung ließ das visuelle Bild im 130mm-Dobson kontrastarm werden. Im 100mm-Spektiv blieb das Bild bei hoher Vergrößerung kontrastreich. Eine länger belichtete Aufnahme zeigt die vor dem Jupiter ausgetretenen Monde Io (links) und Europa.
04:19:12 MESZ; 1/4 s; f/5,6; ISO 800

Wieder kürzer belichtet.
04:19:36 MESZ; 1/60 s; f/5,6; ISO 200

Das aschgraue Mondlicht ist noch erkennbar. Jupiter hat sich davon abgesetzt. Die beiden jupitermonde ganymed und Kallisto befinden sich noch hinter dem Erdmond.
04:21:56 MESZ; 1/4 s; f/5,6; ISO 800

Nun ist auch Ganymed wieder zu sehen.
04:28:54 MESZ; 1/8 s; f/5,6; ISO 800

Der Austritt von Kallisto ließ sich nicht mehr fotografieren. Die Dämmerung nahm den Kontrast und bald kamen die Wolken.

Die verwendete Kamera.


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