Mondfinsternis 28. September 2015

Fast zwölf Jahre lang konnte im Altenburger Land keine totale Mondfinsternis beobachtet werden. Die Mondfinsternisse von 2008, 2011 und 2013 waren hier partiell und den Rest hatte das Wetter vereitelt. Am Morgen des 28.9. bot sich wieder eine Chance. Wegen der ungünstigen Nachtzeit hatte der Altenburger Astronomieverein keine öffentliche Beobachtung organisiert. Statt dessen hatten sich die Mitglieder auf verschiedene Standorte verteilt. Der entfernteste war San Francisco.

Daten für Altenburg (Zeiten in MESZ)

2:10 - Eintritt in den Halbschatten: Die Halbschattenphase ist mit dem Auge nur schwach zu erkennen. Auf Fotos fällt das Helligkeitsgefälle jedoch schon auf.
3:07 - Eintritt in den Kernschatten (partielle Finsternis beginnt) bei Positionswinkel=53.6°, Vertikal-Positionswinkel=30.1°, Höhe=32.4°, Azimut=219.7° SW
4:11 - Beginn der Totalität bei Positionswinkel=29.3°, Vertikal-Positionswinkel=357.8°, Höhe=25.4°, Azimut=235.5° SW
4:47 - Mitte der Finsternis bei Höhe=20.7°, Azimut=243.6° WSW
5:33 - Die Totalität endet bei Positionswinkel=295.3°, Vertikal-Positionswinkel=258.4°, Höhe=15.7°, Azimut=251.2° WSW
6:27 - Die partielle Mondfinsternis endet mit dem Austritt aus dem Kernschatten bei Positionswinkel=271.0°, Vertikal-Positionswinkel=232.0°, Höhe=6.5°, Azimut=263.8° W
7:16 - Monduntergang 7:24 - Austritt aus dem Halbschatten
Der Durchmesser des Erdschattens ist 1,282 mal größer, als der des Mondes. Die Totalität dauert 72,8 Minuten und die partielle Finsternis inkl. Totalität 200,6 Minuten.
Datenquelle: CalSky.com

Die Positionswinkel zählen von Nord bzw. oben (Vertikal-Pw) entgegengesetzt zum Uhrzeigersinn. Die Azimute beginnen bei 0° im Norden und zählen rechts herum über Ost (90°), Süd (180°) und West (270°).

Torsten Brandt weilte Ende September in San Francisco. In der dortigen Zeitzone war noch der 27.9. und zum Aufnahmezeitpunkt 19:47 Uhr war die Finsternis bereits abends total.

André Heinze beobachtete mit einem Celestron C6 und einer Canon 5D Mark III in Weinberg, nahe Nauen, westlich von Berlin.

Aus seinen Aufnahmen bestimmte er den Radius des Erdschattens auf 1,27 Monddurchmesser.

Der Verlauf der Mondfinsternis über Weinberg.

Eine Video-Animation (9,8 MB) kann hier heruntergeladen werden. Zu sehen ist bei Sekunde 8 der Austritt eines bedeckten Sterns am rechten Mondrand.

An Dachfenstern in Leipzig beobachtete Frank Vohla mit einer Kompaktkamera Canon Powershot SX60. Diese kann mit 65-fachen Zoom den Mond fast formatfüllend abbilden. Mangels Öffnung wird dabei nicht die Qualität von Fernrohraufnahmen erreicht. Die kleine iOptron-Nachführeinrichtung ermöglichte während der Totalität ausreichende Belichtungszeiten.

3:02 - Die partielle Phase hat noch nicht begonnen. Trotzdem ist die Verfinsterung durch den Halbschatten schon zu sehen. Vom Mond aus gesehen ist an den verdunkelten Stellen partielle Sonnenfinsternis.

3:07 - 1. Kontakt, die Mondfinsternis wird partiell. Für Teile des Mondes beginnt die totale Sonnenfinsternis.

3:14 - Der Schatten rückt vor.

3:21

3:30

3:47 - noch 24 Minuten bis zur Totalität

3:58 - Rotes Licht, dass durch die Erdatmosphäre in die Finsterniszone eingestreut wird, ist zu sehen.

4:06 - noch fünf Minuten bis zur Totalität

4:08 - noch drei Minuten

4:40 - Zu Beginn der Totalität hatten Wolken gestört. Nun war der Blick wieder frei. Am Dunkelheitsverlauf lässt sich gut erkennen, das der nördliche Teil des Mondes tiefer im Schatten steckt.
Der Stern links oben ist zu diesem Zeitpunkt noch mehr als einen Vollmonddurchmesser vom Mondrand entfernt. Der Mond wird sich im Folgenden weiter nähern.

4:52

4:55 - Der Stern ist jetzt etwas weniger, als einen Vollmonddurchmesser entfernt.

5:03 - Mit besseren Sichtbedingungen wird ein zweiter Stern am linken Bildrand sichtbar.

5:09

5:20 - Der Stern ist nur noch wenig mehr, als einen halben Monddurchmesser entfernt.

5:25 - Das Ende der Totalität naht.

5:25 - Wegen zunehmender Helligkeit wird es schwieriger, den nur noch einen halben Monddurchmesser entfernten Stern mit abzubilden.

5:30 - Drei Minuten vor Ende der Totalität ist der Mondrand deutlich aufgehellt.

5:35 - Nach dem Ende der Totalität nähert sich der aufgehellte Bereich dem Krater Kopernikus.

5:37 - Vom Kopernikus aus dürfte sich jetzt ein prächtiger Anblick bieten.

5:39 - die letzte brauchbare Aufnahme, dann verschwand der sinkende Mond hinter einem Haus.


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